Wir stellen Gastronom*innen vor, die erfolgreich mit Soja-Produkten kochen. Sie lassen uns in ihre Töpfe blicken.

Furat vor seinem Fladenladen am Meidlinger Markt. Foto: Elisabeth Fischer

Furats veganes Lahmacun

Furat

Fladenladen am Meidlinger Markt, Wien

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Den imposanten Holzbackofen in seinem „Fladenladen“ am Meidlinger Markt in Wien hat Furat zum größten Teil selbst gebaut. Die hitzespeichernden Basaltsteine dafür hat er aus seiner Heimatstadt Diyarbakir im Südosten der Türkei importiert. Furat bäckt live. Vor den Augen der Kunden formt er den Brotteig, rollt ihn aus und schiebt ihn durch eine kleine Öffnung in den steinernen Ofen, in dem munter ein Feuer brennt.

Furat vor seinem selbstgebauten Holzbackofen. Foto: Elisabeth Fischer

Furats Fladenladen

In der urigen Bäckerei mit Imbiss gibt es nicht nur türkische Brote, Roggenbrot, Sesamringerl und anderes Gebäck. Furat ist auch bekannt für die mit Gemüse, Käse und/oder Fleisch gefüllten Brote. Und ganz besonders für sein Lahmacun. Letzteres ist eine Art knuspriger, mediterraner Flammkuchen.

Lahmacun stammt ursprünglich aus dem Libanon, die richtige Zubereitung hat Furat jedoch bei einem Bäckermeister in seiner kurdischen Heimat gelernt. Der feste Teig besteht lediglich aus Mehl, Wasser und Salz. Er wird dünn ausgerollt und mit einem Belag aus Gemüse, Fleisch und einer ganz speziellen Mischung aus Kräutern und Gewürzen bestrichen.

Wie isst man Lahmacun?

Furat zeigt gerne wie man Lahmacun traditionell isst: frisch gebacken aus dem Ofen, belegt mit klein gewürfelten Tomaten, Gurken, Zwiebeln, Rotkraut, Petersilienblättchen und beträufelt mit einigen Tropfen Zitronensaft. Eine unwiderstehliche Mischung aus heiß und kalt, knusprig, knackig und saftig.

 

Lahmacun kann man den ganzen Tag essen. Besucher des Meidlinger Marktes genießen es gerne zum Frühstück, vor Ort in Furats Fladenladen, wo ein paar Tische auch zum Verweilen einladen.

Vegane Variante ausgetüftelt

Seit kurzem gibt es eine Neuigkeit auf Furats Speisekarte: Lahmacun vegan. „Immer öfter haben mich Gäste nach veganem Lahmacun gefragt. Da habe ich mir gedacht: warum nicht?“ berichtet Furat. „Eine Kundin hat mich auf ein neues österreichisches Sojaprodukt aufmerksam gemacht. Das hat mir gefallen.“

Kurz entschlossen wurde mit dem rein mechanisch gewonnenen Soja-Texturat des niederösterreichischen Produzenten „Soja Austria“ das Rezept für ein veganes Lahmacun ausgetüftelt und in mehreren Verkostungen mit geladenen Gästen erprobt. „Die Gäste waren begeistert, wir haben ihren Geschmack getroffen. Wir haben auch Kostproben zu anderen Ständen am Markt gebracht. Das vegane Lahmacun ist überall sehr gut angekommen. Daraufhin habe ich auch die gefüllten Brote und meine Hauspizza mit dem Soja-Texturat gebacken, auch das war ein Erfolg“.

Traditionelles Lahmacun mit texturiertem Soja statt mit Fleisch. Foto: Elisabeth Fischer

Beim Bau seines Holzbackofens ist Furat mit Bedacht und Sorgfalt vorgegangen und genau das plant er auch bei der Erweiterung seiner Speisekarte. Veganes Lahmacun bäckt er vorerst nur am Mittwoch. Steigt die Nachfrage, gibt es die fleischlose Variante täglich. So, wie es aussieht, wird das bald der Fall sein.

Fladenladen am Meidlinger Markt

Stand 72-73 und 75-76
1120 Wien
Mobil: 0699 122 592 02
E-Mail: kacar12f@gmail.com

Öffnungszeiten:
Mo – Fr: 9.00 – 19.30 Uhr
Sa: 8.00 – 18.00 Uhr

Furat vor seinem Fladenladen am angesagten Meidlinger Markt. Foto: Elisabeth Fischer