SOJA AUS ÖSTERREICH: HEIMISCH SEIT 1875, GARANTIERT GENTECHNIKFREI UND ZU ÜBER EINEM DRITTEL AUS BIOLOGISCHEM ANBAU.
Geschichte
Ohne Zweifel zählt die Sojapflanze zu den ältesten Kulturpflanzen unserer Erde. Bereits vor 5.000 Jahren wurde sie in ihrer Heimat Südostasien als heilige Pflanze verehrt. In Europa erkannte erst der Österreicher Friedrich Haberlandt im 19. Jahrhundert die vielseitige Verwendbarkeit und den Wert der Sojabohne als Nahrungsmittel.
Soja – ein langer Weg nach Europa
Die Sojabohne stammt ursprünglich aus Südostasien und gehört botanisch zu den Leguminosen. Ihre Wurzeln hat die Sojabohne in der Wildart Glycerine soja, deren Verbreitungsgebiet von Nord-Ost-China bis an die Grenzen der derzeitigen Russischen Föderation reichte.
Schon gewusst?
Wahrscheinlich 5.000 Jahre alt
Man vermutet, dass die Kulturart Glycine max, wie die Sojabohne botanisch bezeichnet wird, in China und Japan bereits vor 5.000 Jahren angepflanzt wurde. Gesicherte archäologische Beweise für ihre Kultivierung sind etwa 800 bis 700 v. Chr. dokumentiert.
Auch ein Marco Polo kann sich irren
Marco Polo, der im 13. Jahrhundert zwei Mal Asien durchquerte, erkannte das Potenzial von Soja nicht, obwohl er sie nachweislich konsumiert hatte. Im 17. Jahrhundert kam sie dann über Indonesien nach Polynesien. Danach verbreitete sie sich über die Molukken nach Vorderindien, Ceylon, Palästina und Nordafrika.
1712: Die Sojabohne betritt europäischen Boden
Der erste, der die Sojabohne nach Europa brachte, war der westfälische Botaniker Engelbert Kämpfer. Während seines Aufenthaltes in Japan von 1691 bis 1692 lernte Kämpfer die Sojabohne kennen und brachte sie 1712 nach Deutschland mit. In weiten Teilen Europas und der USA fand die Pflanze im 18. Jahrhundert erstmals Erwähnung.
Anfangs ein empfindliches Pflänzchen
Als Kuriositäten und Exoten in den botanischen Gärten bestaunt, verliefen erste Anbauversuche mit der Sojabohne jedoch erfolglos. Die Pflanze aus den warm-gemäßigten und subtropischen Klimagebieten reagierte äußerst empfindlich auf Kälte, Nässe und – als Kurztagpflanze – auch auf unpassende Tageslängen.
Haberlandt: Pionier des europäischen Sojaanbaus
Alles begann mit Professor Friedrich Haberlandt von der kaiserlich–königlichen Hochschule für Bodenkultur (heute Universität für Bodenkultur) in Wien. Er erkannte als erster die Bedeutung der Sojabohne für die menschliche Ernährung und griff das Thema wissenschaftlich auf.
Mit einer Handvoll Sojabohnen, die er anlässlich der Weltausstellung 1873 in Wien von einer japanischen Delegation erhielt, startete Haberlandt seine agrarwissenschaftliche Grundlagenforschung.
Von 1875 bis 1877 führte er eine umfangreiche Versuchsserie in den damaligen Ländern der Habsburgermonarchie durch. 1877 beteiligten sich bereits 148 Personen in den Ländern Österreich, Ungarn, Kroatien, Polen, Deutschland, Schweiz sowie Holland am Versuchsanbau mit Sojabohnen.
Haberlandt erkennt das Potenzial der Sojabohne
Die Ergebnisse der europäischen Pioniertat veröffentlichte Haberlandt in dem 1877 erschienenen Buch „Die Sojabohne – Ergebnisse der Studie und Versuche über die Anbauwürdigkeit dieser neu einzuführenden Culturpflanze“. Er beschreibt in diesem – später weit verbreiteten – Werk auch den besonderen Nährwert für den menschlichen Verzehr und die Tierfütterung. Schon zu dieser Zeit schlug er eine Reihe von Verarbeitungs- und Verwertungsmöglichkeiten für die Sojabohne vor.
Schon gewusst?
Sojabohne wurde „Haberlandt-Bohne“ genannt
Durch die Verdienste Haberlandts um die Forschung wurde die Sojabohne im deutschsprachigen Raum lange Zeit als „Haberlandt-Bohne“ bezeichnet.
Mit Haberlandt stirbt der erste Soja-Anlauf
Nach Haberlandts sehr frühem Ableben geriet die Sojabohne in Europa fast wieder in Vergessenheit. Zum Feldanbau kam es lediglich in wärmeren Gegenden Süddeutschlands wie in Unterfranken, im Oberrheintal und im Donautal sowie am Gardasee und am Luganersee. Im Ersten Weltkrieg nahmen die Anbauversuche wieder stärker zu und es kam im kleineren Umfang zum Anbau in der Pfalz, rund um München, in der Uckermark, in Böhmen und Mähren sowie in Niederösterreich, in der Steiermark und in Ungarn.
Schon gewusst?
Ein Wanderunfall mit Folgen
Die erste geplante Ernährungsrevolution durch die Sojabohne scheiterte an einem harmlosen Wanderunfall. Haberlandt stürzte im April 1878 bei einer Wanderung in der Nähe von Ternitz in Niederösterreich. Die Folge: Eine Geschwulst am rechten Oberschenkel, die Wunde verheilt schlecht, dazu kommt eine unstillbare Blutung. Haberlandt erholt sich nicht mehr und stirbt am 1. Mai 1878 mit nur 52 Jahren.
Ironische Entwicklung
Ein nennenswerter Anbau in Europa und den USA fand erst nach dem Zweiten Weltkrieg statt. Zu diesem Zeitpunkt erlangte die Sojabohne als Eiweißlieferant einen hohen Bekanntheitsgrad und wurde zudem als Öllieferant zur Herstellung von Margarine verwendet. Die Ironie daran: Just Haberlandts Forschungsergebnisse bildeten die Basis für den Siegeszug der Sojabohne auf dem amerikanischen Kontinent, von wo Europa heute sein Soja importiert.