Natto zum Frühstück

Nina Strasser

Landkind Bauernladen und Marktcafé, Wien

„Ich koche mit saisonalen, regionalen Bio-Lebensmitteln und überwiegend vegetarisch. Was gerade frisch reinkommt bestimmt die Speisekarte“, erklärt Nina Strasser, Küchenchefin und Teilhaberin von Landkind, ihr pragmatisches und zugleich anspruchsvolles Gastronomiekonzept.

Philosophie & Leidenschaft sind essenziell

Seit 2016 gibt es den Bauernladen mit Marktcafé am Schwendermarkt im 15. Wiener Gemeindebezirk. „Wir bieten Waren aus handwerklich bäuerlicher Produktion. Dabei sehen wir uns genau an, mit wem wir zusammenarbeiten. Uns interessiert die Philosophie dahinter, wir wollen wissen, ob mit Leidenschaft gute Dinge hergestellt werden. Und wir geben diese Informationen auch an Kunden und Gäste weiter.“

„Obwohl die Zutaten aus der Region kommen, koche ich nicht klassisch österreichisch“, betont Nina Strasser, deren familiäre Wurzeln im Gastgewerbe liegen. „Bei Landkind gibt es Weltküche aus saisonalen und regionalen Zutaten. Ein japanisches Frühstück mit Natto, das sind würzig fermentierte Sojabohnen, finden Sie bei uns genauso wie Spinatnockerl, Kichererbsen-Curry mit hausgemachtem Fladenbrot oder Szegediner-Kraut-Kartoffel-Gulasch.“

Soja aus der Region

Für Abwechslung ist auch bei den Zutaten gesorgt, denn immer mehr Bauern sind mit ihren Anbauversuchen erfolgreich. Mittlerweile verarbeitet Nina neben Reis aus der Steiermark auch Ingwer und Artischocken aus dem Burgenland. Und die Sojabohnen für Tofu, Tempeh und Natto werden im Umland von Wien angebaut. Selbstverständlich biologisch.

Tempeh aus Prellenkirchen

Tempeh, ein fermentiertes, kompaktes Sojaprodukt, hat Nina in Indonesien kennen und schätzen gelernt. Dorthin hat es sie auf einer einjährigen Weltreise vor der Geschäftseröffnung verschlagen. Unterwegs war die ehemalige Journalistin und PR-Expertin mit ihrem Lebensgefährten Stefan Rom, der heute bei Landkind für die Logistik zuständig ist. „Tempeh hat uns geschmeckt, wir wollten es unbedingt im Sortiment und auf der Speisekarte haben.“ Auf ihrer Suche nach gutem Tempeh haben die beiden glücklicherweise Wolfgang Wurth von Fairmento aus Prellenkirchen kennengelernt.

Natto passt zum Spinat

„Dank Wolfgang haben wir zum ersten Mal auch handgemachtes Natto gegessen. Das sind  fermentierte Sojabohnen mit einem ausgeprägten Umami-Geschmack. Jetzt gibt es im Landkind jeden Samstag ein japanisches Frühstück mit Reis, Spiegelei, Natto, hausgemachtem Kimchi, Frühlingszwiebeln und Kräutern. Natto harmoniert überhaupt sehr gut mit frischem Grün“, im Frühling etwa mit Brennessel-Spinat und gebratenen Austernpilzen.

Kochen von Null an

So lautet Ninas Maxime. „Unsere Ausgangsprodukte sollen so wenig wie möglich verarbeitet sein.“ Tempeh, das wie eine würzige Mischung aus Pilzen und Nüssen schmeckt, schneidet sie in dünne Scheiben und brät es mit Knoblauch knusprig goldbraun. Dazu serviert sie Süßkartoffelpüree und Ofengemüse. In die Lasagne kommt selbstgemachtes Okara, die fein vermahlenen Teile der Sojabohnen, die bei der Herstellung von Sojamilch anfallen.

Was macht der Tofu in Waldviertler Knödeln?

Auch bei ihren Speisen mit Tofu setzt Nina auf Vielfalt: Beliebt sind Kürbiskern-Tofu-Aufstrich, Spinat-Tofu-Strudel und Waldviertler Knödel mit herzhaft gewürzter Räuchertofu-Füllung. „Viele glauben gar nicht, dass da kein Fleisch drin ist“, freut sich Nina, die ihren Gästen, sofern sie nicht danach fragen, erst nach dem Essen mitteilt, dass die soeben gelobte Speise vegan war. „Ich will die Gäste nicht verschrecken, sondern überraschen. So können sie vorurteilsfrei feststellen, wie gut Pflanzliches schmeckt.“

Das Talent liegt in der Familie

Für die passenden, fachkundig ausgewählten Getränke, vor allem eine beachtliche Auswahl an Naturweinen sorgt bei den Landkindern ein weiteres Familienmitglied: Benedikt Strasser, Ninas Bruder und Sommelier.

LANDKIND Wien

Bauernladen & Marktcafe am Schwendermarkt
Mobil: 0660 939 10 45
Schwendermarkt/Stand 16
1150 Wien
E-Mail: hallo@landkind.wien
www.landkind.wien