Soja-Rekordernte 2021:
über 230.000 Tonnen!
So viel Soja wie noch nie geerntet
(Wien, 4. Dezember 2021) Über 232.000 Tonnen Sojabohnen wurden heuer in Österreich geerntet, so viel wie noch nie. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 30.000 Tonnen bzw. 15 Prozent. Zurückzuführen ist dies auf den Anstieg der Gesamtanbaufläche sowie auf die besseren Hektarerträge im Vergleich zu 2020. Niederösterreich überholt das Burgenland als Soja-Bundesland Nummer 1, über ein Drittel der Ernte wurde hier eingebracht. Insgesamt kultivieren mehr als 12.000 Landwirte und somit ein Fünftel aller heimischen Ackerbauern Sojabohnen auf ihren Feldern. Soja ist nach Mais, Weizen und Gerste mittlerweile die viertwichtigste Ackerkultur in Österreich. 36 Prozent der Ernte entfallen auf Bio-Soja. Dieser Wert ist unerreicht in Europa.
Höchste heimische Sojaernte, über ein Drittel Bio-Soja
Sojabohnen sind mit 75.786 Hektar nach Mais, Weizen und Gerste flächenmäßig die viertwichtigste Ackerfrucht auf Österreichs Feldern. „Damit hat Soja längst den Weg aus der Nische geschafft. Innerhalb des letzten Jahrzehnts hat sich die Sojafläche hierzulande mehr als verdoppelt“, berichtet Karl Fischer, Obmann des Vereins „Soja aus Österreich“. Mit 232.150 Tonnen wurde heuer die bisher größte Sojaernte in Österreich eingefahren. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Plus von 29.331 Tonnen bzw. 15 Prozent. 82.923 Tonnen bzw. 36 Prozent entfallen auf Soja aus biologischem Anbau.
Niederösterreich überholt das Burgenland als Sojabundesland Nummer 1. 78.854 Tonnen, mehr als ein Drittel der Erntemenge, entfallen auf Niederösterreich. Darauf folgen das Burgenland mit 73.965 Tonnen und Oberösterreich mit 47.805 Tonnen (Datenquelle: AMA Herbst-Ertragserhebung 2021).
Mehr Flächen, bessere Hektarerträge
Gründe für die heurige Rekordernte sind die Flächenausweitung sowie bessere Hektarerträge. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Sojaanbauflächen hierzulande um rund zehn Prozent oder 7.266 Hektar gestiegen. Zusätzlich konnten sowohl bei konventionellen als auch Bio-Betrieben bessere Erträge als 2020 erzielt werden. „Wir beobachten heuer eine sehr gute Qualität der Sojabohnen, was den Eiweißgehalt und die Keimfähigkeit betrifft“, so Fischer.
Für das kommende Jahr erwarten Experten einen Flächenzuwachs von rund 10.000 Hektar. „Wir haben weiterhin gute Perspektiven für den Sojaanbau“, beobachtet Fischer. „Die Erzeugerpreise von Soja sind für heimische Landwirte und Landwirtinnen attraktiv. Und bedingt durch die gestiegenen Energiepreise haben sich die Kosten für Düngemittel mehr als verdoppelt. Das spielt dem Sojaanbau in die Hände, denn Sojapflanzen benötigen keine Stickstoffdünger.“
Hohes Potenzial – bis 350.000 Tonnen möglich
„Ich schätze das Potenzial der Sojabohne in Österreich bis zum Jahr 2030 auf 100.000 Hektar Anbaufläche mit einer jährlichen Erntemenge bis 350.000 Tonnen ein. Damit könnte Österreich alleine mit dieser Feldfrucht entscheidende Schritte zur Schließung der Eiweißlücke erreichen“, sagt Fischer. Die Entwicklung des Sojaanbaus in Österreich schafft gute Perspektiven für heimische Landwirte, für die Umwelt und die Ernährungssicherheit und passt somit in die im Herbst verabschiedete Eiweißstrategie der Bundesregierung. Diese zielt u. a. auf den vermehrten Anbau von Eiweißpflanzen ab.
Sojabohnen stechen hier heraus, sie sind die mit Abstand beste Eiweißkultur. Die Anbauflächen und Erträge anderer Körnerleguminosen wie Ackerbohne und Körnererbse kommen nicht annähernd an jene der Sojabohne heran, zudem ist deren Anbau seit Jahren deutlich rückläufig. Auch was die Proteinqualität betrifft sind Sojabohnen anderen Leguminosen überlegen.
Österreichs Bauern setzen auf Sojabohnen
Immer mehr Landwirte in Österreich bauen Soja an. Insgesamt 12.172 sind es heuer, damit haben 19 Prozent aller Ackerbauern Sojabohnen auf ihren Feldern stehen. „Das ist eine gewaltige Zahl“, sagt Karl Fischer. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Zuwachs von neun Prozent oder 966 Sojabauern mehr.
„Wir haben also über 12.000 Bauern und Bäuerinnen, die für mehr Souveränität bei der Eiweißversorgung und bei der Ernährung kämpfen, die nachhaltig wirtschaften und zum Klimaschutz beitragen.“ Vom Burgenland bis Vorarlberg haben Österreichs Bauern heuer in jedem Bundesland Soja angebaut.