Französische Lebensmittelbehörde verunsichert Konsumenten mit Empfehlung zu Sojaprodukten

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Französische Lebensmittelbehörde verunsichert Konsumenten mit Empfehlung zu Sojaprodukten

Soja-Lebensmittel sind gesund, verringern das Risiko für Brustkrebs und andere Erkrankungen. Die Empfehlung der französischen Lebensmittelbehörde ANSES Sojanahrungsmittel zu meiden, basiert nicht auf einer wissenschaftlichen Untersuchung, sondern auf Annahmen aufgrund von wenigen Einzelergebnissen und Tierversuchen, sie steht im Widerspruch zu großen Meta-Analysen, die die positiven Gesundheitseffekte der Sojabohne hervorheben.

Eine Orientierung für Konsumenten bietet die neue österreichische Ernährungspyramide in der wöchentlich mindestens 3 Portionen Hülsenfrüchte, darunter auch Sojaprodukte empfohlen werden. (BM Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz).

Eine Auswertung wissenschaftlicher Literatur zu den Gesundheitswirkungen von Soja und Isoflavonen findet sich in der Fachzeitschrift „ERNÄHRUNGS UMSCHAU“. Hier der Link zum Download der Artikel: https://soja-aus-oesterreich.at/fachartikel/

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Die überraschenden Empfehlungen der französischen Behörden wonach sojabasierte Lebensmittel nicht in Großküchen serviert werden sollten, hat auch international für Irritation gesorgt, hier die Antwort von ProVeg International darauf.

25. März 2025

„Soja und sojabasierte Lebensmittel bieten aufgrund ihres reichhaltigen Nährwertprofils zahlreiche gesundheitliche Vorteile, darunter hochwertiges Protein, gesunde Fette, Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien“, sagte Anna-Lena Klapp, Forschungsleiterin bei ProVeg International.

„Soja wird daher in immer mehr nationalen Ernährungsrichtlinien weltweit als gesundes Lebensmittel empfohlen, zum Beispiel in Österreich, Australien, Kanada, Großbritannien und den Vereinigten Staaten.“

Die ANSES gibt an, dass die in bestimmten Pflanzen natürlich vorkommenden Isoflavone bei übermäßigem Verzehr gesundheitsschädliche Auswirkungen haben können, insbesondere auf das Fortpflanzungssystem. Da Soja die Hauptquelle für Isoflavone ist, empfiehlt die ANSES, in der Gemeinschaftsverpflegung keine sojabasierte Lebensmittel anzubieten, um einen übermäßigen Verzehr zu vermeiden.

„Wir sind überrascht von der Empfehlung der ANSES, sojabasierte Lebensmittel aus der Gemeinschaftsverpflegung auszuschließen, obwohl ihre gesundheitlichen und ökologischen Vorteile gut dokumentiert sind“, sagte Klapp.

„Wir würden uns groß angelegte Metaanalysen wünschen, die diese Empfehlung stützen, die im Gegensatz zu den nationalen Ernährungsrichtlinien in vielen Ländern steht.“

ProVeg ist auch überrascht, dass die ANSES keine vergleichbare Empfehlung für verarbeitetes rotes Fleisch ausspricht.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte verarbeitetes Fleisch 2015 als Karzinogen der Gruppe 1 ein. Diese Einstufung bedeutet, dass es ausreichende Belege aus epidemiologischen Studien dafür gibt, dass Produkte wie Speck, Wurst und Schinken Krebs verursachen.

Darüber hinaus wurde rotes Fleisch als Karzinogen der Gruppe 2A eingestuft, was bedeutet, dass Lebensmittel wie Rind-, Kalb- oder Schweinefleisch wahrscheinlich krebserregend sind. ANSES berichtete selbst über dieses Thema, gab jedoch keine Empfehlung ab, es aus der Gemeinschaftsverpflegung zu entfernen.

Soja ist ein alter Favorit

Die Sojabohne wurde vor Tausenden von Jahren erstmals in China domestiziert und ist seitdem in vielen Kulturen zu einem Grundnahrungsmittel geworden.

Studien zeigen, dass der regelmäßige und moderate Verzehr von Soja im Rahmen einer gesunden und ausgewogenen Ernährung sicher ist und mehrere gesundheitliche Vorteile bietet.

Die National Institutes of Health (NIH), eines der weltweit führenden medizinischen Forschungszentren und die wichtigste Behörde der US-Regierung, die für biomedizinische und öffentliche Gesundheitsforschung zuständig ist, erklären, dass „Soja, abgesehen von Menschen mit Sojaallergien, als sicheres Lebensmittel gilt“.

Die Diversifizierung pflanzlicher Lebensmittel in der Gastronomie ist ein ernährungsphysiologisch sinnvoller Ansatz, und Soja hat neben zahlreichen anderen pflanzlichen Proteinquellen wie Erbsen, Bohnen,  Lupinen und Linsen seinen Platz in der Gastronomie.

Wissenschaftliche Daten zu den Vorteilen einer pflanzlichen Ernährung finden Sie auf unserer Food System Data-Website.

Über ProVeg International

ProVeg International ist eine Organisation für Ernährungsbewusstsein mit dem Ziel, bis 2040 weltweit 50 % der tierischen Produkte durch pflanzliche und kultivierte Lebensmittel zu ersetzen. Unsere Vision ist eine Welt, in der sich jeder für köstliche und gesunde Lebensmittel entscheidet, die gut für alle Menschen, Tiere und unseren Planeten sind.

Hier der Link zur Antwort von ProVeg auf deren Website:

ProVeg responds to French recommendations on soya and isoflavones | ProVeg International

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